Wer in den Content-Abgrund blickt... đ
Hello! Ich bin zurĂźck aus meinem Sommerurlaub und wieder fĂźr alle Newsletter-Missetaten zu haben. Und damit willkommen zurĂźck zu Zine, dem Newsletter Ăźber Tech, Zuckerbergs neue Brillen, Design, Indie-Medien und natĂźrlich MerkwĂźrdiges!
Rockt die Woche!
Johannes
P.S.: Nachdem der Sommer nun fast vorbei ist. Wer noch Lust hat, eins der letzten Exemplare meines Zines âWeird Summerâ zu bestellenâââmit dem Code âweird fallâ gibt es 50% Rabatt. âď¸
Facebooks neuester Wurf ist eine Kollaboration mit Ray-Ban in Form von Sonnenbrillen mit zwei integrierten KamerasâââfĂźnf Jahre nach Snapchats ersten âSpectaclesâ (welche im November in ihrer dritten Iteration verfĂźgbar sein werden).
Und um das Thema gleich abzuhaken: Das sind keine AR-Brillen. Sie sind noch nicht einmal ein Schritt in die Richtung dieser Brillen. Sie haben keinen integrierten Bildschirm oder vergleichbare Features. Im Gegenteil sind sie am besten mit einer GoPro Kamera zu vergleichen. Eine kleine Linse, die ich ständig dabei habe und deren einzige Aufgabe die Produktion von Content fßr soziale Medien ist.
In der Fotografie gibt es den Begriff des âphotographerâs gazeâ. Wer viel fotografiert, gewĂśhnt sich daran, seine Umwelt durch die imaginäre Linse der eigenen Kamera wahrzunehmenâââum so Motive zu erkennen. Diese Brille und ähnliche Gadgets sind vielleicht besser als Inkarnationen eines âposterâs gazeâ zu verstehen. Die Wahrnehmung der Welt durch die Mechanismen sozialer Medien: welche Motive bringen mir online Aufmerksamkeit? Facebook als wortwĂśrtliche Brille.
+ Facebooks PR-Team hat eine Gruppe von Expert:innen aufgerufen, die Privatsphärebedenken rund um diese Brillen zu zerstreuen, die (praktischerweise) alle durch Facebook finanziert werden...
Vor gut einem Jahr kĂźndigte fast die gesamte Redaktion des US-Sportblogs Deadspins aus Protest nach einem kritischen Artikel Ăźber das Management des Mutterkonzerns G/O Media.
Was erstmal nach einer deprimierenden Kriegsgeschichte aus den Gräben des US-Journalismus klingt, ist tatsächlich ein Triumph.
Ein Teil der Redakteure schloss sich zusammen und grßndete das passend benannte Medium Defector, um die eigene Arbeit weiterfßhren zu kÜnnen. Ein Jahr später die erste Bilanz:
40.000 zahlende Abonennt:innen
3.2 Millionen USD Umsatz
23 festangestellte Autor:innen
Und ich kann kaum in Worte fassen, wie gut es tut, ausnahmsweise mal eine Erfolgsgeschichte zu lesen (đĽđâ¨). Vor allem nachdem deutsche und US-amerikanische Redaktionen in der Pandemie wieder einmal geschrumpft sind und VC-finanzierte Medien, wie Vice oder Buzzfeed, immer noch keinen FuĂ auf den Boden bekommen.
Hier ist die Lektion: Journalismus kann online erfolgreich und profitabel sein, nur eben nicht unbedingt in den Skalen, die Investoren gerne anlegen.
+ Etwas verwandt: Fuck you, pay meâââEine Webseite, auf der sich Influencer:innen organisieren, um fair bezahlt zu werden.
MerkwĂźrdiges & Anderes
OlympiaâââEine interessante Auflistung einiger neuer Kameratechnologien und On-Screen Grafiken fĂźr die Olympiade in Tokyo. (Inkl. biometrischer Daten von BogenschĂźtz:innen oder AR-Grafiken fĂźr Kletterwände)
+ Die geheimnisvolle Welt der olympischen Kletterrouten-Planer
IKEA bringt eine MĂśbelserie mit integrierten Luftfiltern auf den Markt đŞđ¨
PolyworkââEin neuer Linkedin-Konkurrent (Wer es ausprobieren will: der Code "Johannes" sollte fĂźr 25 Anmeldungen funktionieren)
Wie verschiedene Redaktionen ihre Pandemie-Berichterstattung automatisieren đ¤
Das Dashboard der Berliner Tageszeitung zum digitalen Wahlkampf ist ziemlich cool đ
Auch Vinyl-Platten leiden unter pandemischen Lieferproblemen
Eine unheimlich charmante Aufstellung aller Gefährte in japanischen Städten đ˛
Ein Algorithmus, der dir Fische malt đ
Eine wirklich sehr ausfĂźhrliche qualitative Studie des deutschen Podcast-Markts der Otto-Brenner-Stiftung
38% aller US-Remote-Arbeitenden tun dies aus dem Bett heraus (oder auch: nicht jeder hat Platz fĂźr ein BĂźro zuhause)
Ein Ăberblick Ăźber die Social Media Strategien der Taliban
Chinas Tech-Jargon, eine vorsichtige EinfĂźhrung đ¨đł
Tech-Journalist:innen, die Elon Musks Roboter-AnkĂźndigung ernstgenommen haben, sollten Ăźber einen Karrierewechsel nachdenken đ¤Ź
New Yorks radikale Gärtnerinnen đą
News-Webseiten verlieren nach ihrem Covid-Hoch wieder an Traffic đ