Say WTF! It gives you freedom. 💙
Ufff,
Das Wochenende in Barcelona auf der IAM war absolut verrückt und voller guter Gespräche (ich hatte unter andere das große Glück, einen langen Abend mit Monika Bielskyte über Science Fiction, KI und die Zukunft zu sprechen 💙), neuer Ideen und vielen verschiedenen Eindrücken. LS:N Global hat eine finde ich sehr gute Zusammenfassung der Konferenz aufgeschrieben für diejenigen, die einen Eindruck der Talks und Speaker bekommen wollen. Die Einführungsrede von Andres Colmenares ist es auch Wert in Ruhe gelesen zu werden, wenn man sich mit der Frage beschäftigt, wie mögliche Zukünfte aussehen könnten.
Paradoxes are tools that can be used to understand the future. But our aim is to subvert paradoxes and challenge cultural narratives – to use the internet, instead of being used by it.—Andrés Colmenares
Anyway, es wird trotzdem schwer werden, diese Jahr nicht auf der Re:Publica zu sein. Viel Spaß allen, die die nächsten Tage in Berlin verbringen werden.
Rockt die Zukunft, seid vorsichtig optimistisch und in randomness we trust,
Johannes
P.S.: Sagt öfter WTF! Denn WTF ist die Zukunft.
Vor ein paar Wochen hatte ich einen etwas düsteren Newsletter über den Klimawandel geschrieben, zusammen mit dem Wunsch, dass wir bessere Geschichten über diesen brauchen, abseits der Katastrophen-Pornos Hollywoods. Und das Internet hat natürlich geliefert in Form einer Reportage von Eve Fairbanks, die über die Reaktionen auf die Wasserknappheit in Cape Town berichtet:
Over the past year, unexpectedly, the city has cut its water consumption by 40 percent. “Bucket showers”—or catching the water in a plastic tub for reuse—are now the norm. Washing dishes in pure water is a luxury; kitchens smell of days-old dishwater. People put out ungainly tanks in their yards to harvest rainwater, smothering whatever grass might be left. Wealthy South Africans, traditionally, have had fastidious cleanliness standards, a way of distinguishing themselves and of tapping the vast labor reserve of cheap maids. Now, being able to show a visitor day-old urine ripening in your toilet bowl, proving you do not flush, is a proud moment. Body odor is less taboo. Many women have radically adjusted their haircare routines: embracing natural curls to diminish the need to wash and style, shampooing only once a week.
Es klingt schräg, aber dieser ganze Text stimmt mich vorsichtig optimistisch über unsere Zukunft. Nur hoffe ich, wir finden doch etwas appetitlichere Lösungen. 😉
+ Die könnten wir auch brauchen, denn die Situation in Cape Town könnte sich bald in Städten in Marokko, Indien, Irak und Spanien wiederholen.
+ Ein anderes positives Beispiel sind auch die losen Netzwerke in Puerto Rico, die nach der mangelhaften amerikanischen Hilfe nach Hurricane Maria den Aufbau in die eigenen Hände nehmen.
Beide Texte erinnern mich auch an einen Text von Cory Doctorow in Wired:
“The belief that when the lights go out, your neighbors will come over with a shotgun—rather than the contents of their freezer so you can have a barbecue before it all spoils—isn’t just a self-fulfilling prophecy, it’s a weaponized narrative.”
Ich denke sowohl Puerto Rico, als auch Cape Town zeigen, dass Menschen im Angesicht von Katastrophen sich nicht gegenseitig von der Klippe stoßen, sondern im Gegenteil zusammenrücken. Es ist auch etwas, das Monika Bielskyte am Wochenende gesagt hat: Wir brauchen nicht nur neue Utopien, sondern auch bessere Dystopien jenseits von Black Mirror und Hollywood. Und wir dürfen trotz allem vorsichtig optimistisch sein.
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