Re:Publica & The Boring Company 🤦♂️
Okay, ich habe diese Woche etwas Beef mit Elon Musk, weswegen dieser Newsletter etwas rantiger ist, als er normalerweise ist. Ich hoffe du verzeist mir das. Der Auslöser: Seine Idee Städte zu untertunneln, um Verkehrsprobleme zu lösen ist schlicht doof.
Ansonsten habe ich diese Woche noch ein paar Überlebenstipps für die Re:Publica in Berlin und Talk-Empfehlungen.
Rockt die Woche und grabt keine Tunnel!
Johannes
Elon Musk ist eine durchaus beeindruckende Persönlichkeit. Jedoch sind einige seiner Ideen zwar radikal, aber kaum zu Ende gedacht. So wäre beispielsweise eine Hyperloop-Strecke nicht nur teurer als eine normale Zugverbindung, sie würde auch noch weniger Menschen transportieren können. Gleiches lässt sich auch für Musks Idee der “Boring Company” sagen (Das ganze Video hier). Zusammengefasst will Musk einzelne Autos in einem Netzwerk von Tunneln transportieren, um Staus aufzulösen.
Nicht nur ist diese Idee schrecklich ineffizient im Transport von Menschen, teuer in der Instandhaltung, ignoriert Geologie und wird das Stau-Problem auch nicht lösen können. (siehe auch “Law of Congestion”—je mehr Straßen, desto mehr Stau)
+ Mehr noch: Musks Idee, dass autonome Fahrzeuge ebenfalls Verkehrsprobleme lösen können, sollte kritisch hinterfragt werden. Gerade in dichten Städten ist Verkehr kein technisches, sondern ein Platzproblem Dieses kann nicht durch Einzelfahrzeuge gelöste werden, sondern nur durch möglichst effiziente Transportmittel (Bus, Bahn, Fahrrad). Dieses Narrativ wird sogar gefährlich, wenn Politiker es nutzen, um gegen die Weiterentwicklung des öffentlichen Nahverkehrs zu argumentieren.
+ Abgesehen von einem Platzproblem stehen autonome Fahrzeuge noch vor einer ganzen Reihe anderer Herausforderungen. So erkennt kaum eines der heutigen Systeme Fahrradfahrer. Eine Studie deutet sogar darauf hin, dass selbstfahrende Fahrzeuge den Verkehr deutlich verlangsamen könnten. Und dann sind wir noch nicht einmal bei der Tatsache angekommen, dass Verkehr ein zu tiefst kommunikatives und soziales Mileu ist. Eine Tatsache, die bisherige Modelle kaum berücksichtigen.
+ Auf der nachdenklicheren Seite: Ein paar wirklich verdammt gute Gedankenspiele, wie sich autonome Fahrzeuge auswirken könnten.
Die Re:Publica 2017 steht kurz vor der Tür und damit 3 Tage Internet, tolle Menschen und gute Gespräche! 🙌
Um meinen Fehler der letzten Jahre nicht zu wiederholen, habe ich dieses Jahr tatsächlich den Session-Plan durchgearbeitet und alle Tech-Vorträge herausgesucht und sortiert. Wen das ebenfalls interessiert, der findet meine Liste hier.
Ein paar Tipps für die Re:Publica 2017 aus der Erfahrung der letzten Jahre heraus:
Nur ein VR- oder AI-Talk pro Tag, da sich die Inhalte wiederholen werden. 😎 (Der Hype ist groß!)
Talks zu Themen besuchen, zu denen man vorher nichts wusste. Hier lernt man am meisten. 🤓
Den Speakern immer auf Twitter folgen. 🐣
Man kann nie zu zu vielen Science Fiction Talks gehen. 🖖
Kleinere Bühnen haben oft die cooleren Speaker. 🙃
(Wer Lust auf einen Kaffee hat: Einfach auf diese E-Mail antworten! Ich werde auch Sticker dabei haben 🙌)
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