Messaging wird gigantisch! - Issue #2
Vor einigen Wochen habe ich einen Kollegen spontan nach der Messenger-Strategie von Audi gefragt. Die Antwort war ein resigniertes Schulterzucken—„Messenger? Vielleicht in ein paar Jahren“.
Zugegeben: Messenger-Dienste sind in Deutschland zwar verbreitet (WhatsApp&Messenger), aber die populären Dienste erlauben bisher nur kaum Zugriffe auf die eigenen APIs, was sie oft uninteressant macht als Kanal.
Andere Länder sind hier schon deutlich weiter und es lohnt sich einen Blick, nicht in das Silicon Valley, sondern nach Asien und Afrika zu werfen, um die Zukunft und die potentielle Macht von Messaging Plattformen zu sehen. Denn höchstwahrscheinlich ist Text die Zukunft.
Messaging is the next big thing?!
TOW Research hat Journalisten und Entwickler verschiedenster Nachrichtenorganisationen befragt und die Ergebnisse in einem—zugegeben—etwas langen Text veröffentlich, weswegen es sich lohnt das ganze entweder als ePub oder PDF einmal über die Feiertage zu lesen. Aber es lohnt sich, wenn man einen Überblick über das breite Angebot der verschiedensten Apps weltweit erhalten will und wie journalistische Medien diese nutzen.
Dan Grover | Chinese Mobile App UI Trends — dangrover.com
Wer die Zukunft von mobiler Kommunikation sehen will, der muss einen Blick an das andere Ende der Welt werfen: China. Was wenn die Zukunft von flat, skeuomorphic oder material Design schlicht Text ist? Lesenswert ist auch die Zusammenfassung von Wired.
Wie Chat als User Interface funktionieren kann, zeigt WeChat auf beeindruckende Weise. Von der Möglichkeit mobil zu bezahlen, bis hin zum Buchen von Arztterminen, Kinokarten zu kaufen, Taxis zu rufen oder in den eigenen Flug einzuchecken, hat WeChat ein gewaltiges Ökosystem auf seiner Plattform geschaffen und ist zum Gatekeeper für chinesische Start-Ups geworden. Kein Wunder also, dass Facebook versucht mit Messenger WeChat zu imitieren.
Slack Is Overrun With Bots. Friendly, Wonderful Bots — www.wired.com
Warum Text so wichtig ist und wichtiger werden wird, zeigt Slack auf beeindruckende Art und Weise. Genauer: Die Bots die Slack bevölkern. Text erlaubt es Algorithmen direkt mit Menschen zu kommunizieren, ohne auf ein klassisches Button-Interface zurückzugreifen. Die Zukunft der Arbeit wird nicht vollautomatisiert, sondern Teilautomatisiert sein.