Kreatives, Selbstfahrendes und Lesendes - Issue #24
Die spannende Frage: Wann werden Algorithmen in der Lage sein, so kreativ zu schreiben, dass sie eigene Bücher schreiben können? Die ernüchternde Antwort: Es wird wohl noch dauern. Ich werde also diesen Newsletter so schnell nicht an Alexa oder Siri out-sourcen können, aber das ist wahrscheinlich auch gut so.
Rockt die kommende Robo-Apokalypse!
Johannes ✌🏻
P.s. Eine Liste der gefährlichsten Bots und Programme, sollten sie sich entscheiden die Menschheit auszulöschen
P.p.s. Ein etwas langer Text, der aber gut begründet, warum Angst vor einer künstlichen Intelligenz überzogen ist.
🖼 Art, culture and creativity at zero marginal cost
Die Kosten von Produktionsmitteln sinken jedes Jahr. Noch vor Jahren war beispielsweise eine funktionierende Gesichtserkennung teuer und unzuverlässig. Heute liefern Apps wie Snapchat und MSQRD diese kostenlos auf jedes Handy. Gleiches gilt für Software wie Photoshop oder billige digitale Kameras, die aber sendefähiges Material aufnehmen können und mit FacebookLive fange ich gar nicht erst an.
Wir stehen aber an der Schwelle zu einer zweiten Welle: Werkzeuge, die selbst kreativ sind. Also beispielsweise Algorithmen, die ästhetische Bilder kuratieren, die Musik-Stücke komponieren, Gedichte schreiben, Bildunterschriften verfassen oder Gegenstände Designen. Die hier gezeigte Kreativität ist jedoch keine echte Kreativität, sondern simuliert diese nur auf Basis erlernter Muster. So liest ein Algorithmus beispielsweise ein paar tausend Gedichte und ist dann in der Lage selbst eins zu schreiben. Er orientiert sich dabei an den zuvor erlernten Gedicht-Mustern. Gleiches gilt für jedes andere Beispiel. Algorithmen sind (noch) nicht in der Lage selbstständig Genres oder Stile zu erfinden und bis sie soweit sind wird es noch ein gutes Stück dauern. Was uns aber bald erwartet sind Programme und damit Werkzeuge, die von selbst dazulernen, intelligenter werden und halb-kreative Aufgaben alleine übernehmen können. Auch spannend: Wie sieht es dann mit dem Urheberrecht aus bei algorithmisch erstellten Kreativleistungen?
+ Ein 4 Stufen Programm, um einer künstlichen Intelligenz Design beizubringen
🔮 Inside Facebook's DeepText: the deep-learning algorithm that understands human language
Facebook hat ein neues Feature vorgestellt mit dem Namen "DeepText". Dabei handelt es sich um einen lernenden Algorithmus, der in der Lage sein soll, Inhalte auf Facebooks Plattform zu verstehen und sowohl zugänglich zu machen, als auch relevante kommerzielle Angebote vorzuschlagen.
So könnte der Algorithmus beispielsweise verstehen, wenn ich mein IKEA Bett für 150€ loswerden will und anderen ermöglichen gezielt nach solchen Angeboten zu suchen um so auf meinen Post zu stoßen. Ein anderes Beispiel wäre der Einsatz im Messenger in dem der Algorithmus beispielsweise auf "Let's grab a cab" mit dem Angebot reagieren könnte direkt im Messenger ein Taxi/Uber zu rufen. Oder er könnte auf den ausgedrückten Hunger nach Burgern hin nach guten Burgerläden in der nähe suchen, sortiert nach Likes und Bewertungen auf Facebooks Plattform, usw. Die ersten Erfahrungsberichte sind zumindest positiv.
+ Die offizielle Ankündigung auf Facebooks Unternehmensblog
+ Angeblich experimentiert Facebook auch mit Modellen Nutzer an den Werbeeinnahmen zu beteiligen, damit sie mehr Inhalte produzieren
+ Instagram plant schicke Werbeplakate in Frankreich aufzuhängen
🚘 Eric Schmidt on self-driving cars' biggest problem: They obey speed limits
Ich mache mal eine Vorhersage: Wir alle werden (fürs erste) selbstfahrende Autos hassen. Der Grund: Sie werden sich sklavenhaft an Geschwindigkeitsbegrenzungen und Verkehrsregeln halten. Dazu kommt, dass selbstfahrende Autos nicht an der menschlichen Kommunikation im Straßenverkehr teilnehmen können und werden. Die Folge: Staus. Viele viele Staus. Und wartet ab, bis Drängler herausbekommen, wie man das schöne neue Apple-Auto dazu bringen kann, von selbst Platz zu machen, um dann mit Vollgas vorbeizuziehen. Auf der positiven Seite: Googles Autos können jetzt auch selbst-hupen.
+ Es lohnt sich auch sich über die weitergehenden Auswirkungen von selbstfahrenden Autos Gedanken zu machen. Seit einem Jahrhundert orientiert sich der Städtebau am täglichen Pendelverkehr. Wie werden sich hier selbstfahrende Autos auswirken? Oder auf Raststädten? Oder lokalen Werkstätten? Und wie sieht es eigentlich mit Drive-Throughs aus (McDonalds nimmt in den USA alleine 25 Milliarden Dollar über den Drive-Through ein)?
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Cuba hat keinen Internet-Zugang. Um an Filme, Musik und Serien zu kommen hat sich deswegen ein Netzwerk gebildet, dass Medien über 1TB Festplatten über das ganze Land verteilt. Und ein Blick in Cubas DIY-Internet
The NSA’s guide to the internet is the weirdest thing you’ll read today