😮😦😯😧😲😵 - Issue #20
(PSA: Dieser Newsletter enthält eine Menge Emojis)
Ich bin vermutlich nicht der Einzige, der dazu neigt Emojis als Punktierung einzusetzen. Zumindest, wenn es sich um private Gespräche mit Freunden über Messenger handelt. Emojis integrieren sich so fest in unsere tägliche Kommunikation, dass sie beinahe schon Bestandteil unserer Sprache werden. Trotzdem halte ich aber die Idee, dass Emojis bereits eine eigene Sprache bilden für zu weit gedacht. Emojis können kaum alleine funktionieren, sondern müssen sich auf Text stützen, um wirklich Informationen vermitteln zu können.
Auch gibt es keine feste Regel oder Grammatik, die Emojis die notwendige Struktur geben. Emoji-Bedeutungen bilden sich einzig aus dem geteilten Verständnis der Gesprächspartner. Diese Konventionen können jedoch über Grenzen und Kulturen hinweg stark variieren. So empfinden Amerikaner das zwinkernde Smiley (😉) als "flirty", während Deutsche es verwenden, um Witze zu markieren. Ich habe versucht eine Studie zu den unterschiedlichen Bedeutungen zu finden, die Emojis annehmen können, bin aber erfolglos geblieben. Sollte hier also jemand etwas wissen, würde ich mich sehr über eine schnelle Mail freuen.
In diesem Sinne:
🎸👉🏻📅
Johannes
P.S. Ein Tipp am Rande: Vom 10.-12. Juni findet in München der "Digital Journalism Hackaton" des Medialabs Bayerns statt. Tickets gibt hier.
🌊 Inside “Emojigeddon”: The Fight Over The Future Of The Unicode Consortium
Wie kaum eine andere Instanz leistet das Unicode Consortium bemerkenswert wichtige Arbeit und versucht alle denkbaren menschlichen Symbol- und Zeichensysteme zu codieren. Angefangen bei mittelalterlicher Punktierung, bis hin zu dem Alphabet kleiner indischer Stämme. Ebenfalls in den Bereich des Consortiums fallen Emojis, was dazu führt, dass sich der Fokus des Consortiums weg von seiner eigentlichen Aufgabe, hin zu Smileys verschiebt.
+ Die Übersicht des Unicode Consortiums über alle bisher genehmigten Emojis
+ Ein Open Source Emoji-Set
+ Wieviele Emojis werden derzeit live auf Twitter verwendet
+ Swiftkey Studie: Welche Emojis sind in welchen Ländern am beliebtesten?
Trotz ihrer Standardisierung durch das Unicode Consortium unterscheiden sich Emojis von Plattform zu Plattform. Unterschiede, die zu Missverständnissen und Fehlkommunikation führen können, wie eine Studie belegt.
Jedoch zeigt sich, dass verschiedene Hersteller beginnen sich bei der Gestaltung aneinander zu orientieren und die eigenen Emoji-Sets stärker aufeinander abzustimmen. Gleichzeitig beginnen sich auch die Darstellungen der Emojis zusammen mit ihrer Verwendung zu veränden. Das beste Beispiel dürfte hierfür das Pfirsich-Emoji sein (🍑).
+ Mehr Details zu allen Emojis, sowie News finden sich in der Emojipedia
💸 The rise of the emoji for brand marketing
Es ist ein ewiger Kreislauf. Kaum hat eine App, ein Netzwerk, eine Technologie oder eben ein Kommunikationsbestandteil genügend Nutzer, kommen die Marketingabteilungen und wollen auch mitspielen. Der Artikel vom Guardian fasst den Trend zum Emoji-Marketing zusammen und gibt außerdem ein paar gute Tipps.
+ Ein eigenes branded Twitter-Emoji kostet 1 Millionen Dollar, zum Vergleich: ein 30 Sekunden Superbowl Spot 5 Millionen
+ Gleichzeitig sollten Marken vorsichtig sein, wenn sie Emojis in ihrer Kommunikation verwenden. Emojis alleine machen eine Marke nämlich nicht hip, nur weil "Millenials" diese auch verwenden. Cargokult, anyone?
Eine unvollständige Liste von branded Emoji Keyboards
Starbucks, IKEA, Mentos, Coca-Cola, General Electric, Comedy Central, Kim Kardashian, Kim Jong Un, Taco Bell, Star Wars, Seinfeld, Jordan, NCAA, Burger King, Dove, Toyota, 1-800 Flowers, Der Papst, etc.
Merkwürdiges & Anderes
My Tablet has Stickers (Wenn Tablets anfangen Laptops tatsächlich zu ersetzen)
Puma hat einen Roboter entwickelt, der LäuferInnen im Training unterstützen soll, in dem er sie schlägt
Eine Burning Man Alternative für die oberen 1% Tech-Elite. Könnte so auch aus HBOs Sillicon Valley sein.
Schalke 04 hat sich anscheinend ein eSport Team gegönnt, West Ham United hat das auch getan und Wolfburg bereits schon länger
🚫 Emoji censorship is now an actual political problem
So manchen Menschen stoßen Emojis übel auf. So haben russische Politiker eine Untersuchung ins Leben gerufen, um zu klären inwiefern Emojis mit gleichgeschlechtlichen Paaren (👬&👭) gegen das Verbot homosexueller "Propaganda" verstoßen würde. New Yorker Aktivisten versuchen das Pistolen-Emoji (🔫) zu bannen und Instagram zensiert bereits des Längeren die Hashtags #🍆 und #🍑 wegen der Menge an Pornografie, die unter diesen auf den Dienst hochgeladen wird.
+ Wer trotzdem gerne Pornos auf Instagram sehen will, für den hat Bento einen kleinen Guide geschrieben (Warum auch immer?)