Dieser Newsletter wäre besser mit Brad Pitt 🧐
Ich habe anlässlich des Newsletters einmal nachgezählt, wie viele Abos (Netflix, Adobe, Patreon, etc.) ich tatsächlich abgeschlossen habe. Es sind 11 und davon ist nur ein einziges ein klassisches Medien-Abo. Mehr dazu weiter unten, aber ich liege damit anscheinend vollkommen im Durchschnitt.
Rock die Woche!
Johannes
P.S.: Ich bin am Wochenende in Hamburg auf dem "Mind the Progress"-Kongress und workshope mal wieder zur Zukunft des Journalismus. Sagt hallo, wenn ihr auch da seid!
Zahlen über Zahlen—Schlag auf Schlag sind diese Woche der "Internet Trend Report" von Mary Meeker und der "Digital News Report" vom Reuters Institute erschienen, wobei letzterer deutlich übersichtlicher ist.
Nur ein paar kurze Notizen von mir zum Digital News Report:
In einigen Ländern setzt "Subscription Fatigue" ein. Sprich: Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Abos, die Konsumenten bereit sind abzuschließen und ein Großteil der Befragten war nur bereit 1(!) Medium zu abonnieren. (S. 13, S. 35)
Medienkompetenz, nicht Tech, scheint noch immer die beste Lösung gegen "Fake News", bzw. "Deep Fakes" zu sein. D.h.: bringt Lesern bei, Quellen zu prüfen! (S. 23)
In Deutschland ist noch viel Platz für Podcasts angesichts gerade mal 21% monatlichen Nutzern (USA: 35%, Korea: 53%) und Smart Speaker spielen noch immer kaum eine Rolle in der Nutzung. (S.29, S.60ff)
+ Vox hat eine ganz gute Zusammenfassung der über 350 Folien von Mary Meeker
Data and the movies—Ich finde es zunehmend faszinierend wo und wie Algorithmen in kreativen Branchen eingesetzt werden. So hat sich The Verge entschieden einmal tief in das Feld an Startups einzutauchen, die versuchen den Erfolg von Kinofilmen anhand des Drehbuches, Schauspielern und Regisseur vorherzusagen, sowie Empfehlungen abzugeben. Unternehmen wie Cinelytic, ScriptBook oder Pilot versuchen mittels Big Data und Machine Learning und menschlicher Intelligenz den nächsten Blockbuster noch in der Planungsphase zu erkennen.
Und treffen auf die üblichen Probleme des (algorithmischen) Forecastings: Abhängigkeit von historischen Daten und die Beschränkung auf tatsächlich messbare Daten. (aka quantifizier einmal Internet-Memes)
Algorithms are also fundamentally conservative. Because they learn by analyzing what’s worked in the past, they’re unable to account for cultural shifts or changes in taste that will happen in the future. This is a challenge throughout the AI industry, and it can contribute to problems like AI bias.
Das bedeutet natürlich nicht, dass diese Systeme wertlos sind, im Gegenteil. Aber sie könnten kreative Entscheidungen konservativer machen.
+ Ähnliche Systeme finden auch ihren Weg in Buchverlage und die Modebranche. (Es wäre durchaus interessant, einen Ableger im Journalismus zu finden.)
Merkwürdiges & Anderes
You can‘t handle the post-truth—Aaron Lewis "Pocketguide to the surreal internet" hat die letzten zwei Wochen meinen Twitterfeed regelrecht belagert. Und das zu recht. Lewis verknüpft Lil Miquela, VR und Fake News zu einem lesenswerten Essay über die Zukunft und Gegenwart des "Internets" (also die amerikanisch-westliche Variante).
We’re not just post-truth, we’re pre- something else that’s yet to be determined. “Post-” is just what you call a transitional era while you’re trying to figure out what the hell is going on.
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