#52 light—Snäpidisnäpsnäp 👻
Eigentlich wollte ich ja eine Klausuren-Pause für diesen Newsletter einlegen, aber Vorsätze sind dazu da, gebrochen zu werden. Deswegen wird es also trotzdem Ausgaben geben, die aber kürzer sein werden, als normalerweise—also, sozusagen “Zine light” oder “#51s”.
Rockt die Woche!
Johannes
P.S.: Dieser Newsletter hat nun tatsächlich einen “Goldenen Blogger” gewonnen! 🎉 Weswegen ich an dieser Stelle erst einmal jedem einzelnen von euch danken will und nicht zuletzt meiner Freundin, ohne die dieser Newsletter nur halb so gut wäre!
Snapchats IPO ist eine gute Gelegenheit einmal einen detaillierten Blick auf das Unternehmen zu werfen, das sich selbst nicht als Social Network, sondern “Camera Company” bezeichnet. Diese Trennung ist wichtig, wenn man verstehen will, wo Snapchat seine Zukunft sieht. Denn das Unternehmen ist notorisch schwer zu greifen, was nicht zuletzt an seiner extrem hohen Geheimhaltung liegt.
Die ganze IPO kann hier im Volltext gelesen werden und man sollte Zeit mitbringen. Aber zumindest hat Snap auch gleich eine vollständige Anleitung für seine App mitgeliefert. 🙌
+ Die schlechten Nachrichten: Snapchat steckt allgemein in einer schwierigen Situation, insbesondere mit der harten Konkurrenz durch Instagram, die der App bis zu 40% seiner täglich aktiven Nutzer gekostet haben könnte. Auch das Nutzerwachstum ist seit Mitte 2016 deutlich eingebrochen. Und obwohl Snapchat in Amerika erfolgreich ist, hat das Unternehmen Schwierigkeiten seine Nutzerzahlen international zu vergrößern. Der Grund: Snap sucht nach Märkten, die über hohe mobile Bandbreiten verfügen, sowie einen wertvollen Werbe-Markt. (S. 114) Sprich: Die Auswahl ist begrenzt und Snapchat ist nicht gerade für arme Länder gedacht.
+ Und dann wäre da noch die Tatsache, dass Snapchat in 2016 516 Millionen Dollar verloren hat(!). Und ein Vertrag mit Googles Cloud Service über 2 Milliarden Dollar über die nächsten 5 Jahre wird die Kosten nicht gerade klein halten...
+ Wo Snap hinwill? Schwer zu sagen, aber hier wären einige Hinweise. Zum einen wären da die AR-Lenses, an denen Snapchat anscheinend arbeitet, die in der Lage sein sollen Orte und Gegenstände zu erkennen und auf dieser Basis Werbung und andere Informationen geladen werden sollen. Dann wären da Snapcodes (QR-Codes in cool) für Webseiten, der geplante größere Roll-Out für Spectacles und das neue R&D-Office in Shenzhen (Spectacles 2.0?). Und dann wäre da noch die Tatsache, dass Snapchat sein Ad-Targeting durch Machine Learning verbessern will. Wo das ganze hinführt? Schwer zu sagen, aber Vergleiche mit Twitter, Instagram oder Facebook sind vermutlich eine schlechte Idee.
+ Es gibt außerdem Gerüchte über ein mögliches Musik-Produkt von Snapchat. Was durchaus Sinn ergeben würde, da Snapchat für kleinere Künstler ein interessanter Anlaufpunkt ist.
+ Abschließend lässt sich sagen, dass die IPO deutlich unter dem Hype blieb, aber wenigstens einige interessante Einsichten in das Unternehmen ermöglicht 🤷♂️
Merkwürdiges & Anderes
Selfie-aufhübschende Apps haben einen Boom in China (Die Frage ist, ob der Trend zu uns überschwappen wird)
Der zweite asiatische Trend: Mobile AdBlocker (In Indonesien nutzen 58% aller Smartphones einen, in den USA 1%)
Auch ein Trend: Flexible Glassscheiben ☞ Flexible Bildschirme
UBER braucht einen besseren PR-Berater! Und zwar dringend!
Aber: Laut einer Oxford Studie verdienen UBER-Fahrer inzwischen mehr als Taxifahrer, vor allem weil die Kapazitäten besser genutzt werden. (Link zur Studie)
Fernsehwerbung wird nicht sterben, sondern vermutlich größer werden, als Gegengewicht zu targeted Advertising. (Weil: besseres Branding)
Deswegen auch noch einmal das beste Argument gegen targeted Advertising: Stop Measuring Everything!
Ein Chrome-Plugin, dass durch Deep Learning Click-Bait Überschriften erkennt und markiert (Bisher nur auf Englisch)
Slowly steckt Brieffreundschaften in eine App
Twitter arbeitet augenscheinlich auch an Bots für Privat-Nachrichten 🤖
Grammofy ist Spotify für klassische Musik
Neue Strategie: 1. Erfolgreiche Produkte auf Kickstarter suchen. 2. kopieren und schneller und mehr produzieren. 3. Profit. 💸